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Der „Goldene Apfel" geht an „Brother‘s Keeper“ für den besten Film

 

Im Spielfilmwettbewerb des 22.Türkischen   Filmfestival   Frankfurt|M.  International wurden die Besten in 7 Kategorien ausgezeichnet. Dabei wurde „Brother‘s Keeper“ zum besten Film gekürt.

In den Kategorien Beste Hauptdarstellerin und Bester Hauptdarsteller gingen die Auszeichnungen dieses Mal an jeweils zwei SchauspielerInnen. Die Auszeichnung für die Beste Hauptdarstellerin ging einmal an Ayşe Demirel und zum zweiten an Emel Göksu, die im Film „Koridor“ mitgespielt haben. Die Auszeichnungen für die Besten Hauptdarsteller gingen an Ali Seçkiner Alici (Film „Die Geranien“) und Halil Babur (Film „Liste derer, die mich liebten“).

 

FRANKFURT

Beim 22.Türkischen Filmfestival   Frankfurt|M.  International, welches vom Transfer zwischen den Kulturen e.V. organisiert wird, wurden die Goldenen Äpfel im Spielfilmwettbewerb ihren Besitzern übergeben.

Das Festival ist ein gemeinsames Projekt mit der Film-San Stiftung und wird vom Türkischen Ministerium für Kultur und Tourismus, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Stadt Frankfurt am Main unterstützt.

Die Preisverleihung des Festivals fand im Cinestar Metropolis statt und wurde von Şencan Güleryüz moderiert. An diesem Abend gewann der Film „Brother‘s Keeper“ die Auszeichnung für den Besten Film. Der Festivalleiter Hüseyin Sıtkı erwähnte, dass viel Fleiß und Kraft in den 22 Jahren investiert wurden und bedankte sich bei Filmliebhabern, den Zuschauern, Stiftungen sowie beim Team des Türkischen Filmfestivals.

 

„Bis ich Student war, war ich nicht im Kino“

Das Festival wurde dieses Jahr unter dem Motto ,,Erhebe deine Stimme!“ durchgeführt. Passend zu dem Motto, erhielt „Brother‘s Keeper“ den Preis für den besten Film. Der Regisseur Ferit Karahan nahm seinen Preis vom Herrn Sitki entgegen. Herr Karahan erzählte, dass er erst in seinem zweiten Jahr an der Universität zum ersten Mal ins Kino ging, und fügte hinzu: „Meine Dozenten hatten mich damals beauftragt, die Studenten im 1.Semester ins Kino zu begleiten. Ich konnte die Studenten zwar nicht fürs Kino begeistern, aber dank dieser Aufgabe habe ich eine große Liebe zum Kino entwickelt. Auszeichnungen und Festivals sind eine Möglichkeit Verbindungen zu Menschen herzustellen. Das tut es auch in meinem Fall auch. Dies ist sowohl für Frankfurt als auch für unser Land wichtig, dafür danke ich Ihnen allen.“

 

Alici: Das ist der erste Preis, den ich persönlich erhalte

Ali Seckiner Alici erhielt von der türkischen sowie der deutschen Jury den „Goldenen Apfel“ für seine Performance in dem Film ,,Die Geranien“. Er berichtete von seinem Werdegang an den Musik - und Theaterschulen und erwähnt, dass er im musikalischen Gebiet mehrere Preise erhielt. Nun habe er mit seinem letzten Preis sein Glück gefunden. In der Kinowelt habe er zuvor seinen ersten Preis im Namen einer vierer Schauspielergruppe für den Film „Anons“ erhalten. Der „Goldene Apfel“ wiederum sei sein erster persönlicher Preis. Er freue sich darüber, diesen mit einem guten Freund Halil Babür zu teilen.

 

Die Auszeichnungen im Spielfilmwettbewerb des Festivals lauten wie folgt:

Bester Film: Brother‘s Keeper – Regie: Ferit Karahan

Beste Hauptdarstellerin: Ayse Demirel und Emel Göksu – Korridor

Bester Hauptdarsteller: Ali Seckiner Alici – Sardinien, Halil Babür – Liste derer, die mich lieben

Beste Regie: Fikret Reyhan – Fractured

Beste Kamera: Orcun Özkılınc – Die Geranien

Bestes Drehbuch: Tufan Tastan und Barış Bıçakçı – Du, Ich, Lenin

Beste Musik: Ozan Erdogan – Noch ein Atemzug

 

Eine neue Wettbewerbskategorie in Frankfurt

Der Festivalberater Fehmi Yaşar kündigte an, dass ab 2023 ein „Szenario-Wettbewerb“ in Frankfurt stattfinden wird. Der Wettbewerb soll dazu beitragen, dass originelle Geschichten ins Kino gebracht werden. Herr Yaşar teilte mit, dass die ersten drei Gewinner des Wettbewerbs Unterstützung beim Schreiben erhalten werden. Für den/die GewinnerIn wird Unterstützung bei dem Dreh gewährt.

 

Dr. Hartwig: Filme, die uns Kraft und Hoffnung geben

Die Gäste des Festivals unter anderem Schauspieler, Regisseure, Musiker und Produzenten sowie das Festivalkomitee wurden im historischen Rathaus der Stadt Frankfurt am Römer empfangen. Die Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt, Dr. İna Hartwig sagte: „Jeder Film im Festivalprogramm gibt uns in schwierigen Zeiten Hoffnung und Kraft. Neben der Türkei sind auch Filme aus Ländern wie der Ukraine und Saudi-Arabien im Festival vertreten. Somit haben wir die Möglichkeit wunderbare Filme aus dem Ausland zu sehen. Das seit dem Jahr 2000 stattfindende Festival begeistert dieses Jahr weiterhin mit seinem vielseitigen Programm. Es ist uns eine große Freude, Gastgeber des Festivals zu sein. Mein Dank gilt an Transfer zwischen den Kulturen e.V., dem Festivalkomitee und den Gästen.“

 

Türkische und deutsche Produzenten und Regisseure trafen sich

Bei dem Treffen im Rahmen des Festivals kamen türkische und deutsche Regisseure und Produzenten zusammen. Der Schauspieler und Regisseur Cansel Elçin, der ebenfalls an dem Treffen teilnahm, vergaß nicht an den unvergesslichen Schauspieler Cüneyt Arkın zu gedenken, der am Vortag verstorben war.

 

Die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Film- und Kinowelt

Im Rahmen des Festivals fand eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Die Auswirkungen der Digitalisierung auf das Kino“ statt. An dieser Diskussion nahmen der Produzent Emre Oskay, die Schauspielerin Selen Uçer und der Schauspieler Ali Seçkiner Alici als Redner teil. Auf dem Panel wurde festgestellt, dass die Digitalisierung eine unvorhersehbare Geschwindigkeit erreicht hat und dass Plattformen, die eine Veränderung des Publikums bewirken, Kinos negativ beeinflussen können. Das Panel machte darauf aufmerksam, dass die Türkei zu einem Land geworden ist, das viele Inhalte produziert und in die Welt exportiert. Dazu argumentierte der Produzent Emre Oskay, dass die Zunahme des Konsums durch die Digitalisierung positiv zum Kino und zur Industrie beigetragen habe, während Selen Uçer feststellte, dass digital aus Sicht eines Schauspielers Qualität, Szenarien und Schauspielzuwachs bringt.

Der Schauspieler Ali Seçkiner Alici hingegen ist der Meinung, dass das, was beim Übergang zum Tonkino passierte, nun beim Übergang zum Digitalen passiere. Er fügt hinzu, dass er glaube, dass die traditionellen Rituale des Kinos verloren gegangen seien. Ali Seçkiner Alici fügte hinzu: „Wir brauchen staatliche Förderung, Bildungs- und Kulturpolitik im Kino!“

 

Großer Applaus für die Yeşilçam-Musik

Im Rahmen des Festivals wurde ein Konzert im Dr. Hochs Konservatorium organisiert. Das Konzert „Musikalische Hommage an Yeşilçam“ der Avrupa Saz Musikschule, welches von Rana Ayhan moderiert wurde, erregte große Aufmerksamkeit. Unter der Leitung von Ahmet Aslan sangen die Chor- und Solokünstler Cemile Dinçer, Derya Yıldırım und Pınar Tunar Volkslieder aus den bekannten Yeşilçam Filmen. Die große Überraschung des Konzerts war, dass Ali Seçkiner Alici auch ein Lied sang und zudem dazu traditionell tanzte. Ahmet Aslan, der Leiter und Chorchef der Avrupa Saz Musikschule, sagte folgende Worte: „Wir wollten die Originalkompositionen der Filme ins Konzert einbeziehen und sie mit Yeşilçam-Songs kombinieren. Bei der Auswahl der Werke sind wir von den Filmen ausgegangen. Wie alle Filmliebhaber sind wir mit diesen Filmen und dieser Musik aufgewachsen. Wir erlebten die Filme, wir teilten Schmerz, Trauer und Freude mit ihnen. Wir werden uns wieder an die legendären Filme und ihre Musik erinnern“.